Carya ovata, bekannt als Shagbark Hickory, gehört zur Familie der Juglandaceae (Walnussgewächse). Der Name der Gattung Carya stammt aus dem Altgriechischen „karyon“ für „Nuss“, während ovata sich auf die eiförmigen Blätter bezieht. Die Art ist in den östlichen Vereinigten Staaten weit verbreitet und wächst dort in Mischwäldern auf tiefgründigen, feuchten bis mäßig trockenen Böden. Sie ist eine der bekanntesten und charakteristischsten Hickory-Arten Nordamerikas.

Wuchs & Blätter / Blüte

Der Shagbark Hickory ist ein imposanter, sommergrüner Laubbaum, der in seiner Heimat Höhen von bis zu 30 Metern erreichen kann. In Mitteleuropa bleibt er meist deutlich kleiner, oft zwischen 10 und 20 Metern. Charakteristisch ist seine auffällig abblätternde, in langen Streifen herabhängende Borke, die dem Baum seinen englischen Namen „Shagbark“ („zerrissene Rinde“) gegeben hat. Die Blätter sind meist fünfteilig gefiedert, mit länglichen, zugespitzten Fiederblättchen, die im Herbst eine intensive goldgelbe Färbung zeigen. Die Blüte erfolgt im Frühjahr: die männlichen Blüten in langen, herabhängenden Kätzchen, die weiblichen endständig in kleinen Büscheln.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

Carya ovata besitzt eine lange Nutzungsgeschichte in Nordamerika. Schon die indigenen Völker nutzten den Saft des Baumes zur Herstellung von Zucker, ähnlich dem Ahornsirup. Die Früchte – die Shagbark Hickory Nuts – sind essbar, nahrhaft und werden bis heute in Nordamerika geröstet oder kandiert als Delikatesse angeboten. Das Holz des Baumes zählt zu den härtesten nordamerikanischen Hölzern und ist besonders geschätzt als Räucherholz für Fleisch und Fisch. Es wird außerdem im Werkzeugbau und für Möbel verwendet.

Standort & Pflege

Carya ovata bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit tiefgründigen, frischen bis feuchten, nährstoffreichen Böden. Der Baum reagiert empfindlich auf Verdichtung oder Staunässe, gedeiht jedoch gut in lockerem, humosem Lehm. Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren regelmäßig gegossen werden, da sie zunächst ein starkes Wurzelsystem entwickeln. Ein windgeschützter Standort fördert das gesunde Wachstum.

Klimatische Aspekte

Die Art ist ausgesprochen winterhart (USDA-Zone 4–8) und verträgt Temperaturen bis –30 °C. Sie bevorzugt Regionen mit warmen Sommern, da hohe Temperaturen und eine lange Vegetationszeit das Fruchten begünstigen. In kühleren Gegenden Mitteleuropas bleibt sie meist fruchtlos, entwickelt sich aber zu einem robusten und langlebigen Parkbaum.

Praxistipp

Der Shagbark Hickory ist ein beeindruckender Solitärbaum mit auffälliger Borke und schöner Herbstfärbung. Er eignet sich besonders für große Gärten oder Parkanlagen. Wer essbare Früchte ernten möchte, sollte mindestens zwei Bäume pflanzen, um die Bestäubung zu fördern. Da die Art langsam wächst, lohnt sich etwas Geduld – belohnt wird sie mit einem charaktervollen, langlebigen Baum.