Cistus ‘Barnsley Pink’ ist eine Selektion bzw. Kreuzung aus Cistus parviflorus und Cistus sintenisii. Diese Hybride entstand vermutlich in englischen Gärten und wird teils als Synonym oder als nahe Verwandte der Sorte ‘Grayswood Pink’ geführt. Da sich jedoch in Blütengröße, Farbton und Wuchsform deutliche Unterschiede zeigen, wird ‘Barnsley Pink’ vielerorts weiterhin als eigenständige Sorte kultiviert.
Wie viele Vertreter der Gattung Cistus stammt auch diese Hybride aus dem westlichen Mittelmeerraum und vereint die typischen Merkmale mediterraner Strauchvegetation – sonnige Standorte, trockene Böden und ein besonders hoher Zierwert während der Blütezeit.

Wuchs & Blätter / Blüte

Cistus ‘Barnsley Pink’ wächst zu einem kompakten, rundlichen Strauch heran, der meist 60 bis 90 cm hoch und bis zu 1,2 m breit wird. Der Wuchs ist locker verzweigt, im Alter leicht überhängend und damit sehr natürlich wirkend. Die Zweige sind fein behaart und verholzen an der Basis rasch.
Die Blätter sind länglich bis lanzettlich, graugrün und leicht filzig behaart – ein typisches Anpassungsmerkmal an trockene, sonnige Standorte. Diese Behaarung verringert die Verdunstung und verleiht der Pflanze einen silbrig-schimmernden Gesamteindruck.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Dann erscheinen zahlreiche zartrosa bis altrosafarbene Blüten mit leicht gewellten Rändern. Das Zentrum ist oft heller, manchmal fast weiß getönt, und zeigt gelbe Staubblätter, die einen warmen Kontrast bilden. Jede Einzelblüte hält nur wenige Tage, wird jedoch rasch durch neue ersetzt, sodass die Pflanze über Wochen hinweg üppig blüht.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

Die Zistrosen (Cistus-Arten und Hybriden) sind typische Vertreter der mediterranen Garrigue und Macchie und prägen dort weite Landschaften Südfrankreichs, Spaniens und Griechenlands. Sie sind bekannt für ihre Widerstandskraft gegenüber Hitze, Wind und Trockenheit.
‘Barnsley Pink’ hat sich als besonders reichblühende und zierliche Sorte bewährt. Ihre Herkunft von C. parviflorus und C. sintenisii verleiht ihr eine feine Blattstruktur und kompakte Form, was sie für kleinere Gärten und Kübelkultur besonders geeignet macht. In der mediterranen Gartengestaltung steht sie sinnbildlich für Leichtigkeit und Sonne – eine typische Pflanze für duftende, trockenheitsliebende Pflanzungen.

Standort & Pflege

Der ideale Standort ist vollsonnig, warm und windgeschützt. Cistus ‘Barnsley Pink’ liebt trockene bis mäßig frische, durchlässige Böden. Staunässe wird nicht vertragen, da die feinen Wurzeln leicht faulen. Optimal ist ein mineralisches, humusarmes Substrat mit sandigem oder kiesigem Anteil.
In raueren Lagen eignet sich die Kultur im Kübel, wobei ein frostfreier, heller Winterstandort mit Temperaturen um 5–10 °C empfohlen wird. Im Garten kann der Strauch in milden Regionen mit gutem Winterschutz aus Reisig und einer Drainageschicht auch ausgepflanzt überwintern. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte fördert die Verzweigung und erhält die kompakte Form.

Klimatische Aspekte

Cistus ‘Barnsley Pink’ ist bedingt winterhart (Winterhärtezone 7b) und verträgt Temperaturen bis etwa −12 °C. In Gegenden mit kalten, nassen Wintern sollte die Pflanze besser als Kübelpflanze gehalten und frostfrei überwintert werden.
Sie gedeiht besonders gut in Regionen mit warmen Sommern und trockenen Böden. Hohe Luftfeuchtigkeit und dauerhafte Winternässe beeinträchtigen die Vitalität. An warmen, sonnigen Südhängen oder in Steingärten mit guter Drainage kann sie jedoch auch ausgepflanzt dauerhaft bestehen.

Praxistipp

Cistus ‘Barnsley Pink’ ist ideal für mediterrane Pflanzungen, Steingärten oder sonnige Terrassenkübel. In Kombination mit trockenheitsliebenden Pflanzen wie Lavandula, Helianthemum, Santolina oder Perovskia entsteht ein harmonisches, südlich anmutendes Ensemble.
Für eine lange Lebensdauer ist eine gute Drainage entscheidend – am besten beim Pflanzen eine Schicht aus grobem Kies oder Blähton einarbeiten. Nach der Blüte kann die Pflanze leicht eingekürzt werden, um sie kompakt zu halten. Gießen Sie nur mäßig und vermeiden Sie stickstoffreiche Dünger, um die natürliche, feste Struktur der Triebe zu erhalten.