Hybride aus Cistus creticus und Cistus crispus.
Beide Elternarten stammen aus dem östlichen Mittelmeerraum und sind an trockene, felsige Standorte angepasst. Die Kreuzung vereint die leuchtende Blütenfarbe von C. creticus mit der kompakten Wuchsform und den duftenden, gewellten Blättern von C. crispus.
Erstmals beschrieben wurde diese Hybride in südfranzösischen Gärtnereien des 20. Jahrhunderts, wo sie als besonders zierende, gut verzweigte und duftende Form der Zistrosen geschätzt wurde. Heute zählt sie zu den empfehlenswerten Sorten für kleinere mediterrane Beete und Kübel.

Wuchs & Blätter / Blüte

Cistus × crispatus wächst als breitbuschiger, halbkugeliger Strauch von 40 bis 50 cm Höhe und kann dabei bis zu 80 bis 100 cm Breite erreichen. Die Triebe sind dicht verzweigt, graugrün und fein behaart, wodurch die Pflanze eine weiche, kompakte Struktur erhält.
Das Laub ist graugrün, leicht runzelig und fein behaart. Es verströmt an warmen Tagen einen angenehm würzig-süßen Duft, der an mediterrane Kräuter erinnert – ein typisches Merkmal vieler Cistus-Arten. Diese ätherischen Öle dienen der Pflanze in ihrer Heimat als Verdunstungsschutz und Insektenabwehr.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli. Die Blüten sind kräftig pink bis purpurrosa mit einer leuchtend gelben Mitte. Mit einem Durchmesser von etwa 4 bis 5 cm erscheinen sie in großer Zahl über dem kompakten Laub und verleihen der Pflanze in der Blütezeit ein leuchtendes, fast strahlendes Erscheinungsbild.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

Zistrosenhybriden wie Cistus × crispatus entstanden häufig in südfranzösischen und spanischen Sammlungen, wo sie aufgrund ihrer Duftstoffe und Farbenvielfalt kultiviert wurden. Die Art gilt als besonders vital und blühfreudig, zugleich aber kompakt genug für kleinere Flächen oder Steingärten.
Ihr aromatisches Laub und der niedrige, rundliche Wuchs machen sie zu einer geschätzten Begleitpflanze in mediterranen Anlagen. Sie verträgt Hitze und Wind sehr gut und kann auch an exponierten, trockenen Standorten bestehen.

Standort & Pflege

Der ideale Standort ist vollsonnig, warm und windgeschützt. Der Boden sollte trocken bis mäßig frisch, sehr gut drainiert und eher mager sein. Staunässe wird nicht vertragen. In humosen oder schweren Böden empfiehlt sich die Beimischung von mineralischen Komponenten wie Sand, Splitt oder Lavagranulat.
Wie alle Zistrosen benötigt Cistus × crispatus nach der Pflanzung zunächst regelmäßige Wassergaben, bis sie eingewurzelt ist. Danach ist sie ausgesprochen trockenheitsresistent. Ein Rückschnitt ist kaum erforderlich, kann aber unmittelbar nach der Blüte leicht erfolgen, um die Pflanze kompakt zu halten.

Klimatische Aspekte

Cistus × crispatus ist mäßig winterhart (Winterhärtezone 8) und verträgt Temperaturen bis etwa −10 °C. In milden Lagen kann sie ausgepflanzt überdauern, sofern der Standort trocken und sonnig ist. In kälteren Regionen empfiehlt sich die Kultur im Kübel, der im Winter frostfrei und hell überwintert wird.
Trockenheit und Hitze werden ausgezeichnet vertragen, während anhaltende Winternässe vermieden werden muss. Ein leichter Winterschutz durch Reisig oder eine Drainageschicht aus Kies kann die Lebensdauer im Freiland deutlich verlängern.

Praxistipp

Cistus × crispatus eignet sich hervorragend für sonnige Trockenbeete, Steingärten, Kübel und mediterrane Pflanzungen. Besonders harmonisch wirkt sie in Kombination mit silbriglaubigen Begleitern wie Lavandula angustifolia, Helianthemum nummularium, Santolina chamaecyparissus oder Thymus serpyllum.
Beim Pflanzen sollte auf eine sehr gute Durchlässigkeit des Bodens geachtet werden – am besten wird die Pflanze leicht erhöht gesetzt, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. In den ersten zwei Jahren ist ein leichter Winterschutz empfehlenswert. Ihre Kombination aus Duft, Farbe und Robustheit macht diese Zistrose zu einer der charmantesten Vertreterinnen ihrer Gattung für sonnige Gärten.