Hybride aus Cistus heterophyllus und Cistus ladanifer var. petiolatus, entstanden in der  französischen Gärtnerei von Olivier Filippi, die sich auf trockenheitsliebende mediterrane Pflanzen spezialisiert hat. Diese Kreuzung vereint die Robustheit und Frosthärte von C. heterophyllus mit der Blütenfülle und Harzintensität von C. ladanifer.
Der Hybrid wurde mit dem Ziel gezüchtet, eine kompakte, farbintensive Zistrose zu schaffen, die sowohl für mediterrane als auch für gemäßigte Regionen geeignet ist. Ihr Name verweist auf die leicht gebogenen („curvatus“) Blätter und Triebe, die ihr ein zierlich-elegantes Erscheinungsbild verleihen.

Wuchs & Blätter / Blüte

Cistus × curvativus wächst als kompakter, aufrechter Strauch mit einer Endhöhe von etwa 70 bis 80 cm und ähnlicher Breite. Der Wuchs ist gut verzweigt, dicht und gleichmäßig, wodurch die Pflanze im Garten ein harmonisches Bild abgibt.
Die Blätter sind schmal-lanzettlich, dunkelgrün, ledrig und leicht klebrig, was auf den Harzanteil ihrer Elternart C. ladanifer zurückzuführen ist. Die Blattunterseiten sind heller und leicht graugrün behaart, was den Kontrast zum glänzenden Oberlaub betont.
Die Blütezeit liegt im April bis Mai und gehört damit zu den frühen Zistrosen. Die Blüten sind leuchtend rosa bis rosaviolett, manchmal mit leicht violetter Tönung. Das Zentrum der Blüte zeigt eine hellere, fast weiße Mitte, die die gelben Staubgefäße deutlich hervorhebt. Mit einem Durchmesser von 5 bis 6 cm wirken die Blüten auffällig und farbintensiv, insbesondere im Zusammenspiel mit dem dunklen Laub.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

Diese Hybride stellt ein gelungenes Beispiel moderner mediterraner Pflanzenzüchtung dar, die auf Trockenheitsresistenz, kompakten Wuchs und ästhetische Blütenwirkung ausgerichtet ist. In der südfranzösischen Gartenkultur wird Cistus × curvativus als ausgesprochen widerstandsfähige, pflegeleichte Art geschätzt, die sich gut für naturnahe Pflanzungen, Hangbepflanzungen oder Steingärten eignet.
Durch ihre Kreuzung mit C. ladanifer besitzt sie einen zarten, harzigen Duft, der an warme Sommerabende im Mittelmeerraum erinnert. Ihre kompakte Wuchsform macht sie zudem zu einer attraktiven Kübelpflanze, die auch auf Terrassen oder in kleinen Gärten gut zur Geltung kommt.

Standort & Pflege

Der ideale Standort liegt in voller Sonne, möglichst windgeschützt und auf leicht erhöhtem Gelände. Cistus × curvativus bevorzugt durchlässige, steinige oder sandige Böden mit gutem Wasserabzug. Staunässe, insbesondere im Winter, ist zu vermeiden.
Die Pflanze gedeiht auch auf mageren Substraten, sollte jedoch während der Anwachsphase regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Nach erfolgreicher Etablierung ist sie ausgesprochen trockenheitstolerant. Ein Rückschnitt nach der Blüte kann durchgeführt werden, um die Pflanze kompakt und vital zu halten.

Klimatische Aspekte

Mit einer Winterhärte von etwa Zone 8 zeigt sich Cistus × curvativus als bedingt winterhart. Kurzfristige Fröste bis −10 °C werden vertragen, sofern der Standort trocken bleibt. In Regionen mit feuchten Wintern empfiehlt sich ein leichter Regenschutz oder eine Kultur im Kübel, der hell und kühl überwintert wird.
Die Pflanze ist hervorragend an Hitze und Trockenheit angepasst und eignet sich besonders für Gärten mit mediterranem Charakter oder für Pflanzungen auf sandigen, mineralischen Böden.

Praxistipp

Cistus × curvativus ist ideal für sonnige Steingärten, Trockenmauern oder als Strukturpflanze in mediterranen Beeten geeignet. Besonders wirkungsvoll zeigt sie sich in Kombination mit anderen trockenheitsliebenden Arten wie Lavandula stoechas, Santolina chamaecyparissus, Phlomis fruticosa oder Teucrium chamaedrys.
Bei Kübelpflanzung empfiehlt sich ein rein mineralisches Substrat mit hohem Sand- und Splittanteil. Während der Blütezeit ist ein geschützter Standort vor Regen vorteilhaft, da die großen Blüten empfindlich auf anhaltende Feuchtigkeit reagieren. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte sorgt für eine gleichmäßige Verzweigung und fördert die Blütenbildung im Folgejahr.