Cladrastis kentukea stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo sie in einem Gebiet von Virginia bis Arkansas verbreitet ist. Sie wächst dort bevorzugt in lichten Laubwäldern, an Berghängen und in flussnahen Standorten auf nährstoffreichen Böden. Der Name „Kentucky-Gelbholz“ bezieht sich auf das goldgelbe Kernholz, das in der Heimat wegen seiner Härte geschätzt wird.

Wuchs & Blätter / Blüte / Früchte:
In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet kann die Art bis zu 20 Meter Höhe erreichen. In Mitteleuropa bleibt sie deutlich kleiner, meist 6–8 Meter hoch, mit breiter, oft malerisch unregelmäßiger Krone.
Die Blätter sind unpaarig gefiedert, hellgrün und im Austrieb frisch leuchtend. Im Herbst verfärben sie sich in ein strahlendes Hellgelb.
Die weißen, duftenden Blütentrauben erscheinen im Mai bis Juni und hängen elegant herab. Sie erinnern an die Blüten des Goldregens (Laburnum), stehen jedoch lockerer und wirken feiner. Nach der Blüte entwickeln sich flache, bohnenartige Hülsenfrüchte, typisch für die Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler).

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte:
In den USA gilt das Gelbholz als zierlicher, wertvoller Blütenbaum mit seltenem, hell duftendem Blütenschmuck. Das Holz ist gelblich gefärbt, sehr hart und wurde früher für Möbel, Drechselarbeiten und Färbezwecke verwendet. In Europa ist die Art noch selten in Kultur, wird aber wegen ihrer eleganten Blüte, der schönen Herbstfärbung und ihres ruhigen Wuchses zunehmend geschätzt.

Standort & Pflege:
Cladrastis kentukea bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen mit nahrhaften, lockeren, kalkarmen Böden. Der Standort sollte möglichst windgeschützt sein, da die Äste bei starkem Wind bruchanfällig sind. Nach Stammverletzungen oder Brüchen treibt der Baum zuverlässig aus der Basis wieder aus. Eine Pflanzung als Einzelbaum oder in Parkanlagen ist ideal. Regelmäßiger, aber zurückhaltender Schnitt fördert die Stabilität der Krone.

Klimatische Aspekte:
Die Art ist voll winterhart (WHZ 5) und verträgt auch tiefere Temperaturen problemlos. In sehr rauen Lagen kann es gelegentlich zu Frosttrocknis an jungen Trieben kommen, was den Austrieb im Folgejahr jedoch kaum beeinträchtigt. Der Baum liebt warme Sommer, verträgt aber auch kühlere Witterung gut.

Praxistipp:
Am besten als Solitärelement in großen Gärten oder Parks pflanzen, wo sich die lockere Krone und die üppige Blüte frei entfalten können. Ein windgeschützter Standort beugt Astbruch vor. Junge Bäume in den ersten Jahren leicht anbinden, um einen stabilen Wuchs zu fördern. Ideal für Gartenliebhaber, die einen seltenen, duftenden Blütenbaum mit eleganter Herbstfärbung suchen.