Beheimatet in Süd- und Mitteleuropa bis hin nach Kleinasien. In der Natur wächst der Diptam bevorzugt auf trockenen, sonnigen Kalkhängen, in lichten Gebüschen und an Waldrändern.

Wuchs & Blätter / Blüte / Früchte:
Diese außergewöhnlich langlebige, robuste Staude erreicht eine Höhe von 60–100 cm. Auf kräftigen, aufrechten Blütenstielen erscheinen im Juni bis Juli zahlreiche rosafarbene, duftende Blüten mit dunklerer Aderung. Das laubartige, gefiederte Blattwerk verleiht der Pflanze eine elegante Struktur. Nach der Blüte bilden sich kapselförmige Früchte, die die Pflanze auch optisch interessant halten.

Besonderheit / Kulturgeschichte:
Der Diptam ist seit Jahrhunderten bekannt und wurde bereits im Altertum als Heil- und Wunderpflanze geschätzt.
Ein bekanntes botanisches Phänomen: Bei sehr warmem Wetter verdunstet aus der Pflanze ein ätherisches, entzündliches Öl, das sich – wie schon Linné 1780 beschrieb – kurzzeitig entzünden lässt, ohne die Pflanze zu beschädigen.
Der Duft ist zitronenartig, intensiv und charakteristisch.

⚠️ Achtung: Der Pflanzensaft kann bei empfindlichen Personen in Kombination mit Sonnenlicht phototoxische Hautreaktionen hervorrufen (sog. Wiesengräserdermatitis). Handschuhe tragen!

Standort & Pflege:
Bevorzugt sonnige, warme, windgeschützte Lagen mit kalkhaltigem, gut durchlässigem Boden. Keine Staunässe! Einmal eingewachsen, ist Dictamnus albus sehr pflegeleicht und trockenheitsverträglich. Er sollte nicht verpflanzt werden, da er das Umpflanzen schlecht verträgt.

Klimatische Aspekte:
Sehr winterhart (WHZ 7) und extrem langlebig – Exemplare können Jahrzehnte alt werden.

Praxistipp:
Ideal für Natur- und Duftgärten, Steppenpflanzungen oder sonnige Staudenbeete mit trockenem Boden.
Am besten im Frühjahr pflanzen, da die Etablierung etwas Zeit benötigt.
Eine Begleitpflanzung mit Salvia, Perovskia oder Lavandula unterstreicht seinen mediterranen Charakter.

'Die Ausdünstungen dieser Pflanze sind entzündlich; wenn man daher im Sommer an einem finsteren Ort ein Licht unter die Pflanze hält, so siehet man plötzlich eine Flamme entstehen, die sich über die ganze Pflanze ausbreitet.' (Linnè-Houltuyn 1780)