Dierama reynoldsii gehört zur Familie der Iridaceae und stammt aus den östlichen Drakensbergen Südafrikas, wo sie in mittleren bis hohen Graslandschaften des Ostkaps (ehemals Transkei) und KwaZulu-Natal. Die Gattung Dierama ist ausschließlich in Südafrika beheimatet und zeichnet sich durch ihre anmutig überhängenden Blütenstände aus, die wie „Engelsangeln“ im Wind schwingen. Der Artname reynoldsii ehrt den südafrikanischen Botaniker Gilbert West Reynolds.

Wuchs & Blätter / Blüte / Früchte
Die Art bildet dichte Horste aus schmalen, grasartigen Blättern, die etwa 40–60 cm hoch werden. Die Blütenstiele sind länger als das Laub, können bis 200cm lang werden und tragen im Sommer (Juli–August) glockenförmige, größtenteils magenta-violette Blüten. Diese hängen einzeln oder in Reihen und bewegen sich leicht im Wind – typisch für die zarten Erscheinungsbilder der Gattung. Später bilden sich runde Samenkapseln mit zahlreichen feinen Samen.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte
Dierama reynoldsii ist deutlich seltener in Kultur als die bekannte Gartenart Dierama pulcherrimum. In ihrer Heimat wird sie wegen ihrer eleganten Erscheinung in botanischen Gärten kultiviert, kommt aber wild noch in abgelegenen Hochlandstandorten vor. Im Garten ist sie eine exquisite Pflanze für Liebhaber südafrikanischer Montanstauden, besonders geeignet für naturnahe, feuchtfrische Wiesenbereiche oder staudige Uferpflanzungen.

Standort & Pflege
Bevorzugt sonnige Standorte mit frischen, humosen, gut drainierten Böden. Leichte Sommertrockenheit wird toleriert, Staunässe allerdings schlecht. Nach dem Einpflanzen einige Jahre möglichst ungestört lassen – Dierama reagiert empfindlich auf Umpflanzen. Ein Winterschutz aus Laub oder Reisig ist empfehlenswert, besonders in rauen Lagen oder bei jungen Pflanzen.

Klimatische Aspekte
Winterhärte WHZ 7–8. In ihren natürlichen Habitaten werden teilweise winterliche Tiefsttemperaturen von bis zu -15° gemessen, was auf eine ausreichende winterhärte in unseren Breiten hinweisen könnte.

Praxistipp
Ideal in Kombination mit Ziergräsern, Iris, Prachtscharten oder an Teichrändern. Auf leicht erhöhten Beeten pflanzen, damit die Blütenstiele frei pendeln können und keine Staunässe im Winter entsteht. Regelmäßiges Entfernen alter Blätter fördert einen frischen Austrieb im Frühjahr.