Die Amerikanische Persimone (Diospyros virginiana) gehört zur Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae) und stammt aus dem östlichen Nordamerika, wo sie von Connecticut bis Texas und weiter südlich nach Florida verbreitet ist. Dort wächst sie in Wäldern, an Waldrändern und auf feuchten, gut durchlässigen Böden. Der Name Diospyros bedeutet im Griechischen „Frucht der Götter“, was auf die süßen, aromatischen Früchte verweist, die in ihrer Heimat hochgeschätzt sind.

Wuchs & Blätter / Blüte
Diospyros virginiana ist ein sommergrüner Baum, der in seiner Heimat bis zu 20 Meter hoch werden kann, bei uns jedoch meist 8–12 Meter erreicht. Junge Pflanzen wachsen eher langsam, entwickeln aber mit zunehmendem Alter eine malerische, breitkronige Form. Die Rinde ist dunkelgrau bis schwarz und tief gefurcht – sie erinnert an das Ebenholz, das nahe Verwandte dieser Gattung liefern. Die Blätter sind elliptisch bis eiförmig, glänzend dunkelgrün und verfärben sich im Herbst leuchtend orangegelb.
Die Blütezeit liegt im Juni. Die kleinen, glockenförmigen Blüten sind cremeweiß bis gelblich und stehen einzeln oder in Gruppen. Die Art ist zweihäusig, das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf unterschiedlichen Pflanzen.

Früchte / Nutzung
Die Früchte reifen im Herbst (Oktober bis November) und sind rundlich, etwa 3–5 cm groß. Im unreifen Zustand enthalten sie viel Tannin und schmecken stark adstringierend („pelzig“), werden aber bei Vollreife weich, honigsüß und aromatisch. Ihr Geschmack erinnert an Datteln, Aprikosen und Honig. Die Früchte sind essbar, roh oder gekocht, und werden traditionell zu Marmeladen, Gebäck oder Likören verarbeitet. In den USA werden sie gern für das klassische „Persimmon Pudding“ verwendet. Auch Wildtiere wie Vögel, Waschbären und Rehe schätzen die Früchte sehr.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte
Die Virginische Dattelpflaume ist einer der ältesten kultivierten Obstbäume Nordamerikas. Schon die indigenen Völker sammelten und trockneten die Früchte als wertvolle Wintervorräte. Ihr Holz, das sogenannte „amerikanische Ebenholz“, wurde aufgrund seiner Härte und Elastizität für Golfschläger, Werkzeuggriffe und Musikinstrumente verwendet. Im 19. Jahrhundert fand die Art ihren Weg nach Europa, wo sie vor allem als Zier- und Fruchtbaum in wärmeren Regionen geschätzt wird. Das Holz ist schwer, fest und sehr feinfaserig und wird auch zum Drechseln verwendet . Sein Kernholz, dessen Gewinnung bis zu einem Jahrhundert dauern kann, ist echtes Ebenholz , extrem feinfaserig und fast schwarz

Standort & Pflege
Der Baum liebt sonnige, warme Standorte und gedeiht am besten auf tiefgründigen, humosen, leicht sauren bis neutralen Böden. Staunässe sollte vermieden werden, während leichte Trockenheit gut vertragen wird. Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren etwas Winterschutz erhalten, ältere Exemplare sind unempfindlich.

Klimatische Aspekte
Diospyros virginiana ist deutlich frosthärter als die Asiatische Kaki (Diospyros kaki) und bis etwa –25 °C winterhart (WHZ 5–9). Damit eignet sie sich auch für mitteleuropäische Gärten in geschützten, warmen Lagen.

Praxistipp
Ein außergewöhnlich schöner und nützlicher Baum für Obstliebhaber und Naturgärtner gleichermaßen. Er vereint attraktive Herbstfärbung, dekorative Früchte und historische Bedeutung. Ideal für sonnige Standorte mit gutem Boden. Wer Fruchtertrag wünscht, sollte ein männliches und ein weibliches Exemplar pflanzen – oder auf selbstfruchtbare Sorten zurückgreifen.