Fuchsia 'Tasty' ist eine starkwüchsige, fruchttragende Sorte aus der umfangreichen Gattung Fuchsia, die zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) gehört. Die genaue Abstammung ist nicht eindeutig belegt, doch die morphologische Ähnlichkeit zu Fuchsia hatschbachii deutet darauf hin, dass es sich um eine Auslese oder Hybride aus dieser südamerikanischen Art handeln könnte. Fuchsia hatschbachii stammt aus den nebelreichen Gebirgslagen Südbrasiliens und zeichnet sich durch feingliedrige, aufrechte Triebe und auffällige Blütenfarben aus – Merkmale, die sich auch bei 'Tasty' wiederfinden.
Die Sorte wurde vermutlich im Zierpflanzenhandel selektiert und verbreitet, wobei ihr Name auf den ungewöhnlich guten Geschmack der Früchte verweist – eine Seltenheit unter Gartenfuchsien.

Wuchs & Blätter / Blüte

Fuchsia 'Tasty' wächst kräftig aufrecht mit leicht überhängenden Trieben und erreicht bei optimaler Nährstoffversorgung und ausreichend Feuchtigkeit Trieblängen von bis zu 1,5 Metern pro Jahr. Sie entwickelt eine locker verzweigte, buschige Gestalt mit mittlerer bis starker Belaubung.
Die Blätter sind gegenständig, länglich bis elliptisch, mittelgrün und leicht glänzend. Ihr Habitus erinnert deutlich an Fuchsia hatschbachii, was den Verdacht einer Verwandtschaft stützt.
Die Blüten erscheinen über den gesamten Sommer hinweg, meist von Juni bis Oktober. Sie hängen elegant an langen Blütenstielen und zeigen die für Fuchsien typische zweifarbige Blütenform: die Kelchblätter sind außen leuchtend rot, die Krone kräftig violett bis purpurfarben. Diese intensive Farbkombination macht die Sorte besonders auffällig. Die Blüten sind reich an Nektar und werden stark von Hummeln und anderen Bestäubern besucht.
Nach der Blüte entwickeln sich längliche, dunkelviolette bis schwarzrote Früchte, die relativ groß sind und einen angenehm süß-säuerlichen Geschmack besitzen – im Gegensatz zu den meist ungenießbaren Früchten vieler anderer Fuchsien.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

Fuchsia 'Tasty' ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zum einen gehört sie zu den wenigen Fuchsiensorten, die nicht nur durch Blütenschmuck, sondern auch durch essbare Früchte überzeugen. Zum anderen zeigt sie eine außerordentliche Wuchskraft und Vitalität, wodurch sie sich hervorragend für großflächige Pflanzungen, als Hintergrundpflanze in Staudenbeeten oder für lockere Blütenhecken eignet.
In ihrer vermuteten Heimatgruppe – den südamerikanischen Fuchsien der Sektion Quelusia – werden einige Arten traditionell wegen ihrer Früchte gesammelt. Diese dienen in Teilen Brasiliens und Boliviens als willkommene Waldfrucht. 'Tasty' setzt diese Tradition fort und bietet auch in mitteleuropäischen Gärten die Möglichkeit, Fuchsia einmal kulinarisch zu erleben.

Standort & Pflege

Fuchsien bevorzugen generell humose, lockere und gleichmäßig feuchte Böden. 'Tasty' zeigt sich hier anpassungsfähig, gedeiht sowohl in halbschattigen als auch in sonnigen Lagen, sofern der Boden in der Sonne stets ausreichend feucht bleibt. In zu trockenen Substraten kann es zu Welken oder vorzeitigem Blattfall kommen.
Ein humoser, leicht saurer bis neutraler Boden ist ideal. Regelmäßiges Gießen während der Sommermonate fördert das Längenwachstum und die Blühfreude. Düngergaben im Abstand von zwei bis drei Wochen in der Hauptwachstumszeit unterstützen die Ausbildung kräftiger Triebe und Früchte.
Im Herbst zieht sich die Pflanze zurück und sollte mit einer schützenden Laubschicht oder Reisigabdeckung versehen werden. Der Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind.

Klimatische Aspekte

Fuchsia 'Tasty' ist in den Winterhärtezonen 7 bis 9 kultivierbar und somit für milde bis gemäßigte Regionen geeignet. Kurzzeitige Frostphasen bis etwa −10 °C werden gut vertragen, sofern die Pflanze geschützt steht und der Boden nicht vollständig durchfriert. In kälteren Gebieten empfiehlt sich ein Winterschutz aus Laub und Reisig oder das Überwintern in frostfreien, hellen Räumen.
Während der Vegetationsperiode liebt die Pflanze gleichmäßige Feuchtigkeit und eine luftfeuchte Umgebung, wie sie an halbschattigen Standorten oder in der Nähe von Gewässern herrscht.

Praxistipp

Für die Kultur im Garten empfiehlt sich ein Platz mit Morgen- oder Abendsonne, kombiniert mit feuchtem, humosem Boden. Im Kübel sollte eine gute Drainageschicht eingebaut werden, um Staunässe zu vermeiden. Bei regelmäßigem Gießen und Düngen zeigt 'Tasty' über den Sommer ein kräftiges Wachstum und eine fast ununterbrochene Blüte.
Die Früchte sind nach der Reife dunkelrot bis violett und können frisch verzehrt oder zu Kompott und Gelee verarbeitet werden. Ein Rückschnitt im Frühjahr fördert einen dichten Neuaufbau und sorgt für zahlreiche blühfreudige Triebe.