Die Siebold-Magnolie (Magnolia sieboldii) stammt aus Japan und Korea, wo sie in lichten Wäldern wächst. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren des deutschen Arztes und Botanikers Philipp Franz von Siebold, der im 19. Jahrhundert zahlreiche ostasiatische Pflanzen nach Europa brachte.

Wuchs & Blätter / Blüte / Früchte
Bei uns bleibt die sommergrüne Magnolie ein kleiner Baum oder Strauch von selten mehr als 4 m Höhe. Charakteristisch sind ihre weißen, becherförmigen und nickenden Blüten, die sich von Juni bis Juli öffnen – deutlich später als bei den meisten bekannten Magnolienarten. Die 7–10 cm großen Blüten zeigen einen auffallend kontrastreichen Flor: die weißen Blütenblätter umschließen einen Kranz dunkelroter Staubfäden. Nach der Blüte entwickeln sich dekorative, rötliche Sammelbalgfrüchte, die im Herbst aufplatzen und rote Samen freigeben.

Besonderheit / Kulturgeschichte
Ihre späte Blütezeit macht die Siebold-Magnolie besonders wertvoll, da sie in die sommerliche Blütenlücke fällt. Zudem zählt sie zu den frosthärtesten Magnolienarten.

Standort & Pflege
Die Siebold-Magnolie ist gut winterhart (Zone 4–8), sollte aber in jungen Jahren noch einen geschützten Standort erhalten. Sie liebt tiefgründige, humose und gleichmäßig feuchte Böden. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal; vor starker Mittagshitze oder Wind sollte man sie schützen.

Klimatische Aspekte
Dank ihrer hohen Frosthärte ist die Siebold-Magnolie auch für kühlere Lagen in Mitteleuropa geeignet. Ihre späte Blüte schützt sie zudem zuverlässig vor Spätfrostschäden, die viele Frühlingsmagnolien treffen können.

Praxistipp
Eine hervorragende Art für kleinere Gärten, da sie kompakt bleibt und durch ihre späte, auffallend kontrastreiche Blüte einen besonderen Akzent setzt. Als Solitärgehölz kommt sie am besten zur Geltung.