Die Paeonia rockii stammt aus den Gebirgsregionen Nordwestchinas, vor allem aus der Provinz Gansu, wo sie in Höhenlagen zwischen 1.500 und 2.800 m wächst.
In ihrer Heimat wird sie seit Jahrhunderten kultiviert und gezielt gezüchtet. Der Naturstandort ist heute stark gefährdet, es soll nur noch einen einzigen Wildstandort geben – daher steht sie in China unter strengem Schutz.
Der Name geht auf den österreichisch-amerikanischen Botaniker Joseph Francis Rock zurück, der sie in den 1920er Jahren entdeckte und Samen nach Europa brachte.

Wuchs & Blätter / Blüte / Früchte:
Langsam wachsender, laubabwerfender Strauch, der im Alter bis zu 1,80 m hoch und ebenso breit werden kann.
Das Laub ist tiefgrün, gefiedert und ziert den Strauch bis in den Herbst hinein.
Die auffallend großen, seidigen Blüten erscheinen im Frühjahr (April–Mai).
Typisch ist der purpurne Basalfleck im Inneren der Blüte, dem sie ihren deutschen Namen verdankt.
Die Blütenfarben variieren – von reinweiß bis kräftig pink – je nach individueller Selektion oder Sämling.
Ältere Exemplare bringen eine außerordentliche Blütenfülle hervor.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte:
In China ist die Purpurfleck-Päonie eine hochgeschätzte Zier- und Heilpflanze.
Aus der Wurzelrinde wird das traditionelle Heilmittel „Mudanpi“ gewonnen, das in der chinesischen Medizin gegen Blutungen, Krämpfe und Entzündungen eingesetzt wird.
Symbolisch steht sie für Wohlstand, Ehre und weibliche Schönheit und gilt als eine der edelsten Pfingstrosen Chinas.
Die Art ist die Stammmutter vieler Strauchpäonien-Hybriden, die heute in europäischen Gärten anzutreffen sind.

Standort & Pflege:
Bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen mit tiefgründigem, humosem, durchlässigem Lehmboden.
Sie liebt mäßige Feuchtigkeit, verträgt aber keine Staunässe.
Ein windgeschützter Standort ist empfehlenswert, um die großen Blüten zu schonen.
Die Strauchpäonie ist langsam wachsend, aber äußerst langlebig – sie kann Jahrzehnte alt werden.
Ein Umpflanzen sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da sie auf Standortwechsel empfindlich reagiert.

Klimatische Aspekte:
Winterhart bis etwa WHZ 5–7.
In rauen Lagen empfiehlt sich in den ersten Jahren ein leichter Winterschutz mit Reisig oder Laub, besonders über den Wurzelbereich.

Praxistipp:
Geduld ist gefragt: Paeonia rockii blüht oft erst nach mehreren Jahren, belohnt dann aber mit überwältigenden, duftenden Blüten.
Einmal etabliert, braucht sie kaum Pflege – lediglich verblühte Blütenstände entfernen, um Kraft für die nächste Saison zu sparen.
Am schönsten wirkt sie solitär in Vorgärten oder fernöstlich gestalteten Anlagen in Kombination mit Acer palmatum, Bambus oder Farnen.

Unsere Mutterpflanzen bekamen wir als Absaat vom Bot. Garten Berlin-Dahlem. Sie blühen jetzt bereits einige Jahre und farblich haben sie eine sehr breite Palette.