Die Chinesische Pistazie stammt aus Ostasien, insbesondere aus China, Taiwan und Teilen von Korea. Dort wächst sie in warmen, trockenen Regionen, häufig an Hängen und in offenen Wäldern. In ihrer Heimat ist sie ein wichtiger Bestandteil der sommergrünen Laubflora und wird zunehmend auch als Zierbaum verwendet.

Wuchs & Blätter / Blüte / Früchte:
Pistacia chinensis entwickelt sich zu einem mittelgroßen Baum mit einer Höhe von 8–10 Metern. In der Jugend zeigt sie einen strauchförmigen Wuchs, der sich mit gezieltem Schnitt und Auswahl eines Leittriebs zu einer aufrechten Baumform entwickeln lässt.
Das Laub ist fein gefiedert, zartgrün und erinnert an Robinien- oder Eschenblätter. Im Herbst bietet die Chinesische Pistazie ein spektakuläres Farbspiel in leuchtenden Karmin- bis Scharlachrot-Tönen – eine der schönsten Herbstfärbungen unter den Gehölzen.
Die unscheinbaren grünlichen Blüten erscheinen im April bis Mai/Juni. Pistacia chinensis ist zweihäusig, d. h. männliche und weibliche Blüten wachsen auf getrennten Pflanzen. Nur weibliche Exemplare bilden im Herbst runde, rötlich-blaue Früchte, die im Oktober reifen.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte:
In China gilt Pistacia chinensis als Symbol für Langlebigkeit und Beständigkeit. Aufgrund ihres tiefreichenden Wurzelsystems wird sie dort auch zur Bodenbefestigung an Hängen genutzt. In der Gartenkultur ist sie wegen ihrer eleganten Krone, der feinen Belaubung und der intensiven Herbstfärbung ein geschätzter Zier- und Alleebaum. Weltweit wird sie zunehmend als klimafester Stadtbaum gepflanzt, da sie Hitze und Trockenheit außergewöhnlich gut verträgt.

Standort & Pflege:
Die Chinesische Pistazie bevorzugt volle Sonne und warme, geschützte Lagen. Sie gedeiht am besten auf durchlässigen, trockenen bis mäßig nährstoffreichen Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren Winterschutz (z. B. Vlies oder Laubschicht), bis sie gut eingewurzelt sind. Später wird der Baum zunehmend robust. Ein gelegentlicher Schnitt zur Förderung einer klaren Stammform ist empfehlenswert.

Klimatische Aspekte:
Die Angaben zur Winterhärte schwanken – in günstigen Lagen wird sie mit bis –20 °C (WHZ 7a–8) angegeben. In Regionen mit harten Wintern sollte sie einen geschützten Platz, z. B. an einer Hauswand oder in einem Innenhof, erhalten. Trockenheit und Hitze werden dagegen hervorragend toleriert.

Praxistipp:
Wer eine klare Baumform anstrebt, sollte frühzeitig einen zentralen Leittrieb auswählen und aufrecht ziehen. In den ersten Wintern die Basis mit Laub abdecken und junge Triebe leicht einpacken. Ideal für Klima- und Zukunftsgärten, Innenhöfe und trockene, sonnige Standorte, wo andere Gehölze oft versagen.