Quercus cerris, die Zerreiche, gehört zur Familie der Fagaceae. Der Gattungsname Quercus ist der lateinische Name für Eiche, während cerris der antike Name für eine Eichenart war, die im Mittelmeerraum vorkam. Die Art ist in Südeuropa, auf dem Balkan, in Kleinasien und bis in den Kaukasus heimisch. Sie wächst dort in laubmischreichen Wäldern auf kalkarmen bis leicht sauren Böden und ist ein typischer Baum wärmerer, submediterraner Lagen.

Wuchs & Blätter / Blüte

Quercus cerris ist ein sommergrüner, kräftig wachsender Baum, der in seiner Heimat Höhen von über 30 Metern erreicht. Die Krone ist breit und unregelmäßig, im Alter oft malerisch gewölbt. Die Blätter sind derb, dunkelgrün und tief gelappt, auf der Unterseite heller behaart. Im Herbst verfärbt sich das Laub gelblich bis bräunlich, bevor es spät abgeworfen wird. Die Blüte erscheint im Mai, zeitgleich mit dem Blattaustrieb. Die männlichen Blüten bilden hängende Kätzchen, während die weiblichen Blüten einzeln oder in kleinen Gruppen stehen. Die Eicheln sind groß, länglich und sitzen in auffälligen, zottig behaarten Fruchtbechern.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

Die Zerreiche wurde bereits im Altertum wegen ihres widerstandsfähigen Holzes geschätzt, das in Bauwesen und Schiffsbau Verwendung fand. In Südeuropa ist sie auch ein wichtiger Bestandteil traditioneller Eichenwälder, die als Weide- und Brennholzquelle genutzt wurden. Die Früchte sind für Menschen ungenießbar, dienen aber als wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere. In Mitteleuropa wird die Art vor allem als Park- und Alleebaum geschätzt, da sie durch ihre imposante Gestalt und Toleranz gegenüber Trockenheit und Luftverschmutzung überzeugt.

Standort & Pflege

Quercus cerris bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht am besten auf lehmigen bis stark lehmigen, leicht sauren Böden. Sie ist sehr anpassungsfähig, kommt aber auch mit kalkhaltigen Substraten zurecht, sofern diese nicht zu trocken sind. Junge Bäume sollten während längerer Trockenperioden gewässert werden, da sie noch kein tiefreichendes Wurzelsystem besitzen.

Klimatische Aspekte

Die Zerreiche ist winterhart bis etwa USDA-Zone 6 und gilt als widerstandsfähig gegen Wind, Hitze und städtische Luft. Sie bevorzugt Regionen mit warmen Sommern und milden Wintern, verträgt aber auch kältere Temperaturen.

Praxistipp

Quercus cerris ist ideal für große Gärten, Parks oder Landschaftsanlagen geeignet. Aufgrund ihres starken Wachstums sollte sie mit ausreichend Abstand zu Gebäuden und anderen Gehölzen gepflanzt werden. Sie eignet sich besonders für klimatisch wärmere Regionen, wo sie ihr volles Wuchs- und Kronenpotenzial entfalten kann.