Saxagothaea conspicua ist ein immergrüner Nadelbaum aus den südlichen Anden Chiles und Argentiniens, der dort in Höhenlagen bis 2000 m vorkommt. Die Art ist monotypisch in der Gattung Saxagothaea innerhalb der Familie der Taxaceae (Steineibengewächse). Sie wächst in kühlen, feuchten Bergwäldern und auf steilen Hängen, oft in Mischbeständen mit anderen Nadelgehölzen. Die Erstbeschreibung erfolgte durch den englischen Botaniker John Lindley, der die Pflanze zu Ehren von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha benannte – daher der englische Name „Prince Albert’s Yew“.

Wuchs & Blätter / Blüte

Saxagothaea conspicua wächst kegelförmig und sehr langsam. In ihrer Heimat kann sie bis zu 20 m Höhe erreichen, bei uns in Kultur bleibt sie deutlich kleiner und entwickelt sich erst nach vielen Jahrzehnten zu einem stattlichen Baum.
Die Nadeln sind schmal, dunkelgrün, weich und immergrün. Die Art ist einhäusig (monoözisch), die unscheinbaren Blüten erscheinen am Baum, aber der Zierwert liegt vor allem in der Nadelfarbe und der kompakten, gleichmäßigen Kegelform.
Die Samen stehen in fleischigen, dunkelgrau bemehlten Zapfen, die optisch an kleine Beeren erinnern und einen dekorativen Akzent setzen.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte

In Südamerika spielt Saxagothaea conspicua eine ökologische Rolle in den Bergwäldern Patagoniens, wo sie selten, aber charakteristisch für feuchte Höhenlagen ist. In europäischen Gärten wird sie wegen ihrer Seltenheit, der eleganten Form und des langsamen, gleichmäßigen Wuchses geschätzt. Die Art ist botanisch besonders interessant, da sie eine monotypische Gattung darstellt und somit keinen nahen Verwandten innerhalb der Steineiben aufweist.

Standort & Pflege

Die Patagonische Eibe bevorzugt halbschattige, geschützte Lagen mit humusreichem, gut durchlässigem Boden. Besonders junge Pflanzen benötigen in den ersten Jahren einen leichten Schutz vor Frost, starkem Wind und Austrocknung. Staunässe sollte vermieden werden. Die Pflanze ist ansonsten sehr anspruchslos und pflegeleicht, ein Schnitt ist nur selten notwendig.

Klimatische Aspekte

Die Art ist winterhart bis Zone 8–9 und bevorzugt mildes, feuchtes Klima. Sie verträgt keine anhaltenden Trockenperioden und wächst in Regionen mit milden Wintern und kühlen Sommern am besten.

Praxistipp

Saxagothaea conspicua eignet sich hervorragend als Solitärbaum in großen Gärten oder Parks, wo ihr langsames Wachstum und die elegante Kegelform zur Geltung kommen. Jungpflanzen sollten in den ersten Jahren vor direkter Wintersonne und Austrocknung geschützt werden. In Kombination mit anderen immergrünen Gehölzen, Farnen oder Schattenstauden kann ein natürlicher, patagonisch inspirierter Pflanzbereich entstehen.