Die Japanische Stewartie (Stewartia pseudocamellia) stammt aus den Gebirgswäldern Japans und Koreas. Sie gehört zur Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae) und ist eng mit der Kamelie verwandt, was sich besonders in der Blütenform zeigt. In ihrer Heimat wächst sie als kleiner Baum oder großer Strauch in lichten, kühlen Bergwäldern.

Wuchs & Rinde / Blüte / Blätter
In Mitteleuropa entwickelt sich Stewartia pseudocamellia meist zu einem mehrstämmigen, malerisch aufgebauten Strauch von 3–4 m Höhe, in milden Lagen oder bei alten Exemplaren auch zu einem kleinen Baum. Besonders charakteristisch ist die wunderschöne Rinde: Sie schält sich in großen, unregelmäßigen Platten ab und zeigt ein farbenreiches Mosaik aus Orange, Grau, Braun und Zimt – im Winter ein echter Blickfang.

Die Blütezeit liegt im Juli bis August. Die etwa 6 cm großen, weißen, schalenförmigen Blüten mit goldgelben Staubgefäßen erinnern stark an Kamelien. Sie erscheinen über mehrere Wochen hinweg und verleihen dem Strauch einen besonders eleganten, sommerlichen Charakter.

Das Laub ist frischgrün, ledrig und färbt sich im Herbst spektakulär in leuchtende Rot-, Orange- und Purpurtöne – eine der intensivsten Herbstfärbungen unter den Ziersträuchern.

Besonderheit / Verwendung in der Heimat / Kulturgeschichte
In Japan gilt die Stewartie als Symbol für Reinheit und Ruhe und wird gern in Tempelgärten oder als Solitär im Hofgarten gepflanzt. Wegen ihrer ästhetischen Rinde und der anmutigen Blüten zählt sie dort zu den sogenannten „Vier Jahreszeiten-Bäumen“, die das ganze Jahr über attraktiv sind.

In europäischen Gärten ist sie noch selten, da sie sich nur schwer vermehren lässt und daher oft teuer im Handel ist. Wer sie besitzt, hat ein außergewöhnliches, botanisches Schmuckstück.

Standort & Pflege
Bevorzugt wird ein frischer, humoser, saurer bis neutraler Boden ohne Kalk. Wichtig ist eine gleichmäßige Bodenfeuchte, Staunässe aber vermeiden. Der Standort sollte halbschattig bis lichtsonnig, windgeschützt und möglichst kühl sein. Mulchen hilft, die Bodenfeuchtigkeit konstant zu halten.

Klimatische Aspekte
Die Japanische Stewartie ist sehr winterhart (WHZ 5–7). Junge Pflanzen profitieren in den ersten Wintern von einem leichten Schutz aus Laub oder Reisig.

Praxistipp
Ideal als Solitärgehölz für halbschattige Partien oder als Begleitpflanze zu Rhododendren, Farnen und Azaleen. Durch ihre faszinierende Rinde, elegante Blüte und herrliche Herbstfärbung zählt Stewartia pseudocamellia zu den schönsten Ziersträuchern für anspruchsvolle Gärten.