Warum ist so vieles ausverkauft?
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Das hat verschiedene Ursachen:
Wir, Heidi und Martin Dieck, bewirtschaften unsere kleine Baumschule alleine und ohne weitere Mitarbeiter. Wir produzieren auf einer Fläche von 660 m² Gewächshäusern und ca. 1000 m² Containerfläche ein vergleichsweise sehr großes Sortiment von über 4000 Arten und Sorten. Darüber hinaus befinden sich auf diesen Flächen auch noch Pflanzen, die wir zunächst nur zur Erprobung heranziehen, um sie möglicherweise später zu vermehren und in unser Sortiment aufzunehmen. Somit stehen statistisch gesehen im Durchschnitt nur 0,4 m² pro Sorte zur Verfügung. Es sind also oft nur wenige Pflanzen einer Sorte vorhanden.
Mehr als 95% unserer Pflanzen werden vom Samenkorn oder vom Steckling an in unserer Gärtnerei selbst herangezogen. Nur wenige Arten unserer Raritäten werden auch in anderen Betrieben vermehrt, so dass wir die Chance haben einige wenige Arten und Sorten auch als Jungpflanze zu zu kaufen.
Saatgut und Jungpflanzen haben wir in den ersten Jahren aus den verschiedensten Ländern importiert. So haben wir Jungpflanzen aus Oregon, USA bezogen. Das ist heute aufgrund von Einfuhrbestimmungen für die meisten Gehölzgattungen nicht mehr möglich. Saatgut bekamen wir aus USA, Frankreich, Groß Britannien, Chile, Tasmanien, Australien, um nur einige Länder zu nennen. Aufgrund der Novellierung der Pflanzenbeschauverordnung müssen seit 2019 auch für Samenlieferungen phytosanitäre Zeugnisse an der Sendung sein. Daher sind viele unserer kleineren Samenhändler nicht mehr in der Lage Samen nach Europa zu senden, da sie den Mehraufwand scheuen. Für einige Samen, wie z. B. Kiefernarten oder Prunusarten ist ein Import in die EU derzeit überhaupt nicht mehr möglich.
Wir müssen daher bei einigen Pflanzenarten auf Samen zurückgreifen, die nicht unter den Klimabedingungen ihrer Heimat gewachsen sind, was sich oft auf die Befruchtung und/oder die Keimfähigkeit auswirkt. So kommt es immer wieder vor, das bei einer Art die Saat, die bei der letzten Aussaat zu mehr als 90% keimfähig war, in einem Folgejahr vielleicht nur 10% brauchbare Jungpflanzen liefert. Das macht es bei solchen Pflanzenarten besonders schwierig, die Mengen voraus zu planen.
Aufgrund des großen Sortimentes und weil wir immer wieder auch neue Arten und Sorten aufnehmen, wird vieles bei uns nicht regelmäßig vermehrt. Wir vermehren manche Arten eben erst dann, wenn der Bestand zur Neige geht. Dadurch entstehen dann immer wieder Zeitfenster in denen manche Arten oder Sorten nicht verfügbar sind.
Pflanzen unterliegen oft auch verschiedenen Trends. waren vor einigen Jahren bei uns noch die Ginkgos, wir haben derzeit etwa 120 Sorten im Mutterpflanzenbestand, der Renner, so wird heute viel mehr der Wert auf Insekten- und Vogelnährpflanzen gelegt. Daher werden die Veredlung der Ginkgosorten derzeit nur noch sporadisch und nur noch von den gängigsten Sorten gemacht.
Wir wissen, wie ärgerlich es für denjenigen ist, der genau diese eine ausverkaufte Sorte sucht und sich gefreut hat, über einen Link der Suchmaschine hierhergekommen ist und dann feststellen muss - alle. Aber Pflanzen sind nun mal nichts, was man einfach mal so auf die Schnelle nachproduzieren kann wie z.B. einen Fernseher.
Es braucht viel Geduld - aber Gärtner sind ja bekanntlich sehr geduldige Menschen.
Sollte eine Sorte ausverkauft sein, lassen Sie sich benachrichtigen, wenn die Sorte wieder verfügbar ist. Manchmal hilft auch eine kurze Nachfrage, ob noch ein Einzelstück in einer anderen Größe da ist.