Eine der Macchia-Vegetation des Mittelmeerklimas vergleichbare Vegetation findet man in den Chaparrals an der Westküste Nordamerikas vom südlichen Kalifornien bis nach Mexiko wieder, auch Chaparrals-Biom oder mediteranes Biom genannt.
Chaparrals reichen von den Bergen bis ins Flachland und sind generell trocken und heiß.
Meistens findet man Chaparrals in der Nähe vom Meer, trotzdem ist die Luftfeuchtigkeit dort recht niedrig. Niederschläge sind unvorhersehbar, weshalb die Pflanzen dort auch längere Trockenperioden überwinden müssen. Das Leben in der Region ist angenehm. Im Sommer, der gut ein halbes Jahr dauert, Temperaturen zwischen 15°und 30°, die Winter sind mild und Schnee fällt selten. Allerdings fällt dafür fast der gesamte Niederschlag des Jahres in dieser Jahreszeit.
Da im Spätsommer die Region extrem trocken wird, ist sie anfällig für Waldbrände. Für viele der dort vorkommenden Samen sind diese Waldbrände notwendig zur Keimung. Auch zu dichter Bodenbewuchs wird damit beseitigt. Die strauchartige Wuchsform der Vegetation bleibt erhalten und die Ausbreitung von großen Bäumen wird verhindert. Die Artenvielfalt in den Chaparrals ist oft enorm hoch. Nur ein zu häufiges Abbrennen kann eine Chaparrallandschaft in eine Graslandschaft verwandeln. Die nordamerikanischen Chaparrals weisen vor allem Hartlaubvegetation auf. Das harte, ledrige Laub verringert den Wasserverlust. Vor allem immergrüne Eichen und Beifußarten herrschen dort vor, wo die jährliche Niederschlagsmenge zwischen 500 und 800mm liegt.
Aus den Chaparrals Nordamerikas und Mexikos kommen u.a. die folgenden Arten:
Quercus palmeri Aus Kalifornien, Arizona und New Mexico stammende Eichenart die nur etwa 1 bis 3m hoch wird, aber durch Wurzelausläufer sehr breite, manchmal undurchdringliche Dickichte bilden kann. Ihr Verbreitungsgebiet ist disjunkt und reicht in Kalifornien von San Francisco bis nach Baja California hinein. Ferner kommt sie verstreut auch in Arizona vor. Sie ist trockentolerant und wächst auf felsigen Untergünden in den Schluchten, an Berghängen und anderen trockenen Lebensräumen der westlichen Rocky Mountains. In den heißen trockenen Sommern kann es immer wieder zu Waldbränden kommen, die diese Art überlebt, in dem sie aus den Wurzeln wieder austreibt. In den Jurupa-Bergen östlich von Los Angeles fanden Wissenschaftler eine dieser buschartigen Eichen,deren Alter auf 13 000 Jahre bestimmt wurde und die sich nur vegetativ fortgepflanzt hat. Diese Population von Quercus palmeri gehört somit zu den ältesten lebenden Pflanzen. Die blaugrauen bis graugrünen und ledrig, steifen Blätter von Q. palmeri sind bis 3 cm lang und weisen spitze Blattdornen auf.
Quercus agrifolia Majestätisch wachsender immergrüne Eiche aus Kalifornien. Sie wächst dort sehr verzweigt und erreicht Höhen von bis zu 20m. Es gibt Exemplare von über 250 Jahren mit einem Stammdurchmesser von bis zu 3m. In den trockenen Regionen der Chaparrals wächst sie strauchförmig und bleibt deutlich kleiner. Die Frucht ist eine kleine, längliche Eichel von etwa 3cm.Sie wächst auf durchlässigen Böden meist in Küstennähe, wo Sie von den feuchten Seewinde profitiert, die die regenlose Sommerhitze Kaliforniens mildern. Die Winterhärte dürfte nur in Küstenregionen oder im Weinbauklima gegeben sein (WHZ: 8-11)
Quercus chrysolepisStrauchförmig wachsende immergrüne Eiche aus den Gebieten Südwestens der USA. Ihr Verbreitungsgebiet ersteckt sich von den Gebirgen Oregons über die Sierra Nevada Kaliforniens. In Arizona und Baja Calfornia kommt sie vereinzelt vor. Auf guten Standorten mit tiefgründigem Boden kann sie auch baumförmig wachsen und bis zu 20 m Höhe erreichen. Ihre glänzend grünen, etwa 5 cm langen ovalen Blätter sind mehr oder weniger deutlich gezähnt. Obwohl sie trockentolerant ist, wächst sie in der Heimat häufug in kühl-feuchten Mikrohabitaten in Schuchten und an Bachläufen. Die Eicheln wurden von den Ureinwohnern Amerikas gemahlen und nach dem man das Tannin ausgewaschen hat als Nahrungsmittel genutzt. Geröstete Eicheln wurden gemahlen und als Kaffeeersatz genutzt. Trockenresistent und anspruchslos an Boden und Standort, braucht aber vor allem in den ersten Jahren Winterschutz. Die Winterhärte wird mit WHZ 8-11 angegeben.
Quercus hirtifolia Eine sehr seltene Eichenart aus der südlichen Sierra Madre Oriental in Mexiko. Ihr Lebensraum ist auf eine kleine Region in den Bundesstaaten Puebla und Hidalgo beschränkt, wo Sie in luftfeuchten Eichen-Kiefern-Wäldern in kleinen abgegrenzten Populationen in Höhen von 1600 bis 2500 m Höhe vorkommt. Sie wächst meist strauchförmig bis 5 m Höhe, selten baumförmig. Der frische Austrieb ist rot gefärbt und filzig behaart. Später werden die immergrünen, gewellten Blätter glänzend grün.Sie kommt gut auf steinigen Untergründen zurecht und wächst auf durchlässigen Böden in voller Sonne oder im lichten Schatten. Die Winterhärte wird mit WHZ 8 angegeben, ist also in vielen Regionen Deutschlands gerade ausreichend. Bei Jungpflanzen würde ich einen Winterschutz anraten.
Je nach Höhenlage und Niederschlagsmenge und Bodenbeschaffenheit variieren auch die Pflanzengemeinschaften.Typische Pflanzen sind neben den Buscheichen auch Romneya (Californischer Bergmohn), Arctostaphylos-Arten (Bärentrauben), Ceanothus-Arten, Adenostoma-Arten und Bergmahagoni, um nur einige zu nennen.Sie alle besitzen die Fähigkeit nach einem Bran daus den Wurzeln wieder auszutreiben oder haben eine so derbe, korkige Rinde, dass das innere, lebende Gewebe weitestgehend geschützt wird.
Quercus parvulaImmergrüne, meist strauchig wachsende Eiche von der Insel Santa Cruz, Kalifornien. In der Heimat wächst sie in Hartlaubwäldern an Berghängen und in Schluchten bis 1000 m Höhe. Die immergrünen Blätter sind lanzettlich bis oval, dunkelgrün und oberseits glänzend. Die 3-4 cm langen Eicheln stehen meist in Clustern zu 5-10 Stück und werden erst im Jahr nach der Blüte reif. Die Santa Cruz Eiche wird etwa 1-3 m hoch, nur selten wächst sie baumförmig. Sie kommt auf mageren, steinigen Böden gut zurecht und erträgt Trockenheit und Hitze. Obwohl von den Santa Cruz Inseln kommend ist sie doch erstaunlich winterhart (WHZ 8) und ist bei uns seit Jahren ausgepflanzt nie zurück gefroren.
Quercus vaccinifolia Immergrüne, oft am Boden wachsende Eiche von den Hängen Kaliforniens, Nevada und Süd Oregon, wo sie an Südhängen auf steinig, felsigen Böden bis in Höhenlagen von 2500 m vorkommt.. Die Blätter sind länglich dick, dunkelgrün und ähneln den Blättern einer Heidelbeerart, was ihr den Namen „Huckleberry Oak“ eingetragen hat. die Blüten kleine gelbe Kätzchen. Die Eichel ist klein, rund bis oval, anfangs grün, später braun.Die Heidelbeereiche kann dichte Bodenmatten bilden und ist daher gut als Erosionsschutz an steilen Hängen geeignet. Sie kommt gut mit Trockenheit zurecht und kann auch auf kargen Standorten in voller Sonne gedeihen. Die Heidelbeereiche ist bei uns gut winterhart (WHZ 6-9).
Quercus wiszlizenii var.frutescens Die Chaparral-Eiche ist das amerikanische Pendant zur südeuropäischen Kermeseiche. Wie die Kermeseiche wächst sie im mediterranen Klima mit trockenen, heißen Sommern und mild-feuchten Wintern. Sie ist über ganz Kalifornien verbreitet, wo sie in den Höhenlagen meist nur strauchig wächst, aber in tieferen Lagen auf guten Böden auch bis zu 20m hoch werden kann. Die Chaparral Eiche ist in Deutschland ausreichend winterhart (WHZ 7).
Quercus galeanensisEine sehr seltene, in der Heimat vom Aussterben bedrohte Eichenart aus dem Nordosten Mexikos. Ihr Lebensraum ist auf einen schmalen Streifen von nur 150 km Länge und 10-20 km Breite vom Bundesstaat Nuevo Leon bis Miquihuana beschränkt, wo Sie in den Bergen in Höhenlage von 1200-2500 m vorkommt. Sie hat kleine, schmale, immergrüne Blätter mit gewellten Rand. Diese strauchig wachsende Art bleibt recht klein und wird selten über 2,5 m hoch. Die Galeana-Eiche ist eine sehr dürretolerante Eichenart, die gut auf steinigen Untergründen zurecht kommt und auf durchlässige Böden in voller Sonne wächst. Sie ist auch bei uns völlig winterhart (WHZ 7).
Quercus berberidifolia
Kleine halbimmergrüne Straucheiche aus Kalifornien und ein typischer Vertreter der Chaparrals. Sie wird etwa 1-2 m selten bis 5 m hoch, bei uns aber eher kleiner bleibend. Die ledrigen, dunkelgrünen, scharf gezähnten Blätter sind klein und erinnern an immergrüne Berberitzen. Die gelben Blüten im Frühjahr sind völlig unscheinbar, eher unauffällig, aber Anziehungspunkt für viele Insekten. Die Eicheln im Herbst sind recht klein, spitz und meist dünn.In der Heimat kommt der eher kompakte Strauch auf recht trockenen Boden vor, sie ist ein Teil des amerikanischen Chaparral Ökosystems. Standort: sonnig bis halbschattig, eher trockene, sandige oder sandig-lehmige oder auch steinige Böden. Quercus berberidifolia ist auch bei uns gut winterhart (WHZ 7-8).
Wie auch bereits im Teil 1 möchten wir anmerken, dass alle Eichen bei uns im Shop vorhanden sind, allerdings nicht immer verfügbar. Wie so oft liegt es am Saatgut, welches manchmal nicht vorhanden, manchmal nicht keimfähig oder sonstige Probleme macht. Manchmal bekommen wir von unserem Saatguthändler auch nur wenige Eicheln einer Art. Wir bemühen uns aber stets Neues nachzureichen. Geduld ist ja bekanntlich des Gärtners Tugend.
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