Heidi und Martin Dieck
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Spannendes und Wissenswertes aus dem Pflanzenreich

Winterblühende Lonicera - ein Hauch von Frühling

Die Tage werden wieder länger, die Sonne scheint kräftiger und viele waren bereits das erste Mal im Garten. Ja, es ist wieder Pflanzezeit und vielleicht haben Sie sich an kalten Wintertagen einen Plan zurecht gelegt, was Sie alles in diesem Jahr im Garten ändern möchten, was vielleicht an Pflanzen dazu kommen soll oder sogar ganz neue Pflanzflächen erschlossen.
Für mich ist in diesen ersten Tagen nach der Winterzeit im Garten immer der Duft der ersten Blüten ein ganz besonderes Erlebnis. Wenn alles ganz frisch riecht, nach frischer Erde und die Luft noch kalt und klar ist. Gerade nimmt man die ersten zarten Düfte nach Vanille oder Zitrone besonders wahr. Sie ziehen wie ein locker-leichtes Band durch den Garten.
Wenn der Winter immer milder wird

Viel Freude beim Lesen Heidi Dieck
Die Gattung Lonicera umfasst zwischen 150 bis 200 Arten, die ausschließlich auf der Nordhalbkugel und dort hauptsächlich im gemäßigten Klima vorkommen. Es sind Sträucher, die je nach Art laubabwerfend , aber auch immergrün sein können. Während die meisten Heckenkirschen oder Geißblätter strauchig wachsen, gibt es auch zahlreiche schlingende, sowie einige bodendeckend wachsende Arten. Die meisten Arten der Gattung sind anspruchslos und gedeihen auf den meisten Böden. Während die meisten Heckenkirschenarten im Frühjahr bis Frühsommer blühen, gibt es auch winterblühende und vorfrühlingsblühende Arten, die hier vorgestellt werden sollen.
Lonicera elisae: Elisa's Heckenkirsche stammt aus China. Ihren Namen bekam sie zu Ehren von Elsa de Vilmorin, der Frau des französischen Botanikers de Vilmorin. Sie kommt in den Bergwäldern der östlichen Provinzen von Anhui bis Shanxi in Höhenlagn bis 2000m vor. Lonicera elisae wurde erst Anfang der 80er Jahre durch den britischen Botaniker und Gärtner Roy Lancaster eingeführt. Diese Art wächst strauchförmig und wird etwa 2m hoch. Die hängenden Trompetenförmigen Blüten hängen meist zu zweit aus den Achseln der Triebknospen. Die Blütenfarbe ist weiß, manchmal hell rosa überhaucht. Die Blüten duften stark fruchtig-süßlich, mit einem Hauch Zitrone. Die Blütezeit ist Februar bis März. Nach der Blüte entwickeln sich rote Beeren, die gerne von Vögeln genommen werden. Die Blätter sind im Austrieb rötlich und werden mit wärmer werdendem Wetter im Frühjahr allmählich grün. | Lonicera fragantissima: Die Duftende Heckenkirsche ist ein etwa 2-3 m hohe Strauch und stammt ebenfalls aus den Bergwäldern der östlichen Provinzen Chinas. Er wurde von dem britischen Gärtner Robert Fortune 1845 nach England gebracht. Die Sträucher sind je nach Standort immergrün, in milden und wingeschützten Lagen, oder laubabwerfend in rauerem Klima. Die weißen Blüten duften stark und süß. Der Duft kann je nach Witterung oft schon aus mehreren Metern Entfernung wahrgenommen werden. Die Blütezeit beginnt im Dezember, bei uns in Niedersachsen um die Weihnachtszeit und erstreckt sich je nach Witterung bis in den März hinein. | Lonicera x purpusii: Die Winterheckenkirsche ist aus einer Kreuzung aus Lonicera fragantissima und Lonicera standishii hervor gegangen. Diese Kreuzung soll um 1900 im botanischen Garten Darmstadt entstanden sein. Der Strauch wird etwa 2m hoch und mindestens ebenso breit. Je nach Witterung fängt die Winterheckenkirsche ab Mitte Januar an zu blühen. Die zahlreichen weißlich cremefarbenen Blüten mit gelben Staubbeuteln verströmen einen intensiven Duft, der oft schon aus einigen Metern Entfernung wahrnehmbar ist. |
Lonicera standishii: Sie stammt aus dem östlichen China und wurde 1845 von dem schottischen Botaniker Robert Fortune eingeführt. Es handelt sich um einen sommergrünen, manchmal auch wintergrünen Strauch von etwa 2-3m Höhe. Die jungen Triebe sind borstig behaart, die Blätter lanzettlich, schmal und etwa 5-8cm lang. Die cremeweißen und kräftig duftenden Blüten erscheinen manchmal schon im November, obwohl die Hauptblütezeit der Februar ist. Die roten Früchte reifen im Juni und werden gern von Vögeln genommen. Von dieser Art gibt es eine Varietät: Lonicera standishii var. lancifolia, die kleiner bleibt und nur etwa 1,5m hoch wird und sich durch deutlich schmalere Blätter auszeichnet. Aus der Varietät wurde die Sorte 'Budapest' selektiert, die ebenfalls stark duftende Blüten trägt, die aber im Vergleich zur Art deutlich rosa überhaucht sind.



Nicht alle der hier genannten Lonicera haben wir zur Zeit im Programm, aber immer mal wieder. Gerade in der Vermehrung befinden sich L.'Daphnis' und L.elisae. Sie werden also im Laufe des Jahres wieder verfügbar sein.
Auch unseren Findling wird man in einigen Monaten beziehen können.
Natürlich gibt es auch noch jede Menge sommerblühender Lonicera, bei denen es sich lohnt, mal einen Blick genauer darauf zu werfen.
-Martin Dieck-

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Heidi Dieck
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